„Unganisha“ bedeutet „gemeinsam“ und auch „verbunden“ in Swahili, der Sprache Ostafrikas. Dieses Wort haben wir der großen Naturschutzinitiative als Namen geben. Denn das Miteinander ist der Kern unserer Arbeit in Unganisha: Zusammen mit den Menschen vor Ort und unterstützt von zahlreichen Partnerinnen und Partnern setzen wir uns über die Landesgrenzen von Kenia und Tansania hinweg für ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur ein. Und auch die Verbindung spielt eine wichtige Rolle: Sie spiegelt sich wider in dem Hauptziel des Programms: bestehende Schutzgebiete und Ökosysteme wieder miteinander zu vernetzen.
In einer der faszinierendsten Naturregionen der Welt wollen wir gemeinsam erreichen, dass die Menschen vor Ort vom Naturreichtum ihrer Heimat profitieren können – und das im Einklang mit der Natur. Damit auch in Zukunft noch Elefantenherden und Löwenrudel, Nashörner und mit ihnen all die anderen Tierarten der Savannenlandschaften Ostafrikas in intakten Lebensräumen leben können.
Sinnbild für die ursprüngliche Natur im Osten Afrikas ist die große Wanderung der mehr als einer Million Gnus und der rund 200.000 Zebras.
Unser Ziel ist es, dass die Menschen in Unganisha vom Naturreichtum ihrer Heimat ein besseres Leben führen können, ohne in der Not die Natur zu zerstören. Es ist möglich, das Land nachhaltig zu nutzen und zugleich eine umweltfreundliche wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Das traditionelle Wissen des Hirtenvolks der Massai dient dabei als Vorbild: Jahrhundertelang haben die Massai das Land durch angepasste nomadische Beweidung genutzt – ohne die Wildtiere zu verdrängen oder die natürlichen Ressourcen zu zerstören.
Dieses ursprüngliche Gleichgewicht wollen wir wiederherstellen. Wie das gelingt, zeigen unsere Modellprojekte: Der Aufbau von Gemeindeschutzgebieten beispielsweise setzt die Natur in Wert und ermöglicht Ökotourismus, von dem die Gemeinden profitieren. Damit einher geht die nachhaltige Beweidung auf angrenzenden Flächen, die Minderung von Konflikten zwischen Menschen und Tieren und der Aufbau einer besseren Gesundheitsversorgung. Die Zustimmung der Menschen vor Ort für diesen Ansatz ist groß und die Begeisterung für unsere Modellvorhaben zieht immer weitere Kreise.
Eine solche Vielfalt an Maßnahmen erfordert das koordinierte Handeln aller Partnerinnen und Partner über die Landesgrenzen von Kenia und Tansania hinweg. Das gewährleistet der WWF, indem er Projekt- und Koordinationsbüros in allen Teilregionen von Unganisha aufbaut und alle Akteurinnen und Akteure in einem großen Aktionsbündnis zusammenbringt. So sorgt der WWF dafür, dass all das, was an guten Ideen bereits da ist und sich in Modellprojekten bewährt hat, an vielen weiteren Orten in Unganisha Früchte trägt.
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Es ist Zeit zu handeln – jetzt!